Jüdische Kulturtage
Bielefeld 2025
Sonntag, 31.08.2025 - Sonntag, 26.10.2025
Verein „Jüdische Kulturtage Bielefeld“ in Kooperation mit:
VHS Bielefeld, Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Deutsch-Israelische Gesellschaft (Arbeitsgemeinschaft Bielefeld), Historisches Museum, Historischer Verein der Grafschaft Ravensberg, Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V., Förderverein Projekt Wäschefabrik e.V., Bunker Ulmenwall e.V.
Förderer
Gefördert durch das Kulturamt Bielefeld, die Sparkasse Bielefeld, den Zentralrat der Juden in Deutschland, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Förderprogramm „Demokratisches Zusammenleben in Bielefeld“ und den Ev. Kirchenkreis Bielefeld (Erwachsenenbildung)
https://www.juedische-gemeinde-bielefeld.de/
https://www.vhs-bielefeld.de/
Tickets
Abendkasse oder vorab in der Tourist-Information Bielefeld (in der Wissenswerkstadt) oder online unter Bielefeld.Jetzt
PROGRAMM
„Antisemitismus für Anfänger“ - Ausstellung
Sonntag, 31.08.2025 – Sonntag, 28.09.2025
Montag bis Samstag 10.00 – 18.00 Uhr
Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr
VHS, Kleiner Saal, Ravensberger Park 1
Ausstellungseröffnung mit Myriam Halberstam, Herausgeberin der Cartoon-Ausstellung, und Sylvia Löhrmann, Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit Myriam Halberstam durch die Ausstellung zu gehen.
Programm:
Begrüßung: Dr. Karin Gille-Linne, Leiterin der VHS Bielefeld
Grußwort: Oberbürgermeister Pit Clausen
Vorträge: Myriam Halberstam, Sylvia Löhrmann
Musik: Dr. Susanne und Maala Puissant
Sonntag, 31.08.2025, 11.30 – 13.00 Uhr
VHS, Kleiner Saal, Ravensberger Park 1
„Berliner Rebellinnen“
Lesung mit Myriam Halberstam
In acht Streifzügen durch die Berliner Geschichte folgt Autor Ronen Altman-Kaydar den Spuren berühmter jüdischer Persönlichkeiten. Der Autor kreiert kurze, spannende Szenen, in denen er die Berlinerinnen und Berliner als junge Erwachsene lebendig werden lässt – eine gelungene Kombination aus Unterhaltung und Information, in der er den Leserinnen und Lesern die Geschichte unserer Hauptstadt nahebringt.
Myriam Halberstam, Inhaberin des Ariella Verlages, Filmemacherin, Journalistin, Autorin und Kuratorin der Ausstellung „Antisemitismus für Anfänger“
Montag, 01.09.2025, 18.00 Uhr
VHS, Murnausaal, 3. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt frei
„Tango Salon“ - mit dem Trio Picon & Mike Turnbull
An diesem Nachmittag bittet das Trio Picon zum Tanz- und Hörvergnügen und bietet dabei so allerlei musikalische Schätze aus unterschiedlichen Welten:
Tangolieder in polnischer, türkischer und jiddischer Sprache wechseln sich ab mit bekannten Klassikern sowie schwungvollen Walzern. Auch einige zum Tango geeignete traditionelle Klezmer-Melodien mischen sich darunter.
Eingeladen sind nicht nur „Tanzbegeisterte“, sondern alle, die in ungezwungener Atmosphäre einen kulturübergreifenden Musiknachmittag genießen wollen.
Einlass ab 15.30 Uhr
Mit Hannah Heuking (Klarinette/Gesang), Ramona Kozma (Akkordeon/Gesang), Michael Zimmermann (Tuba/Ukulele), Mike Turnbull (Percussion)
Sonntag, 07.09.2025, 16.00 Uhr
VHS, Historischer Saal, 3. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt: 14,00 €, ermäßigt 8,00 €, Vorverkauf 12,00 €, ermäßigt im Vvk 7,00 €,
Beträume und Synagogen in Bielefeld - vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Die jüdische Gemeinde in Bielefeld hatte im Laufe von fast 400 Jahren verschiedene Zentren gemeindlichen Lebens: Zuerst am Klosterplatz, dann an der Turnerstraße, nach 1945 an der Stapenhorststraße und schließlich seit 2008 an der Detmolder Straße. Im Vortrag werden die einzelnen Bauten in Gestalt und Geschichte vorgestellt. Im Zusammenhang mit den Besitzverhältnissen kommen für das 18. und 19. Jahrhundert überraschende Ergebnisse zutage, die auch aus genealogischer Sicht spannend sind.
Vortrag von Uwe Standera, AG für Genealogie im Historischen Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V.
Dienstag, 09.09.2025, 19.00 Uhr
VHS, Raum 240, 2. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt frei
Jüdische Lebensgeschichten in Graphic Novels – Ausstellung und Eröffnung
Jüdisches Leben in der Vergangenheit und in der Gegenwart ist gekennzeichnet durch eine große Vielfalt ganz unterschiedlicher historischer, kultureller, gesellschaftlicher und politischer Aspekte. Auch wenn das Thema Holocaust bei vielen Autoren in den ausgewählten Büchern einen entscheidenden Schwerpunkt bildet, werden in anderen Graphic Novels Aspekte jüdischen Lebens in der Gegenwart beleuchtet.
Um diese Vielfalt einem breiten Publikum anschaulich zu verdeutlichen, bietet sich das Medium Graphic Novel an. Nach dem Gestaltungsprinzip von Comics gelingt es Künstlerinnen und Künstlern ausdrucksvoll und verständlich komplexe Inhalte sensibel zu thematisieren. Mit wenigen Strichen kommen Wahrheiten ans Licht, die mit Worten nicht immer greifbar sind. Selbst Unsagbares bekommt eine Ausdrucksform, die auf der einen Seite Betroffenheit, auf der anderen Seite aber auch ein humorvolles Lächeln hervorrufen kann.
So unterschiedlich die Autoren wesentliche Themen jüdischen Lebens in den Graphic Novels gestalten, mit jeder Art der Darstellung berühren sie die Leser und regen zur Auseinandersetzung an.
(Die Graphic Novels sind Leihgaben aus der Comic-Ausstellung „Am Anfang war MAUS“ (2024), Kulturraum Synagoge Lippstadt e. V.)
Sonntag, 14.09.2025 – 26.10.2025
Historisches Museum, Forum, Ravensberger Park 2
Eintritt: 6 €, ermäßigt 3 €, Kinder bis 18 Jahren frei
Dienstag bis Freitag 10.00 – 17.00 Uhr
Samstag bis Sonntag 11.00 – 18.00 Uhr
Ausstellungseröffnung mit Dirk Raulf, Kulturraum Synagoge Lippstadt
Sonntag, 14.09.2025, 11.30 Uhr
Historisches Museum, Forum, Ravensberger Park 2
Die VHS-Geschichtswerkstatt stellt vor:
„ … in arischen Besitz übergegangen.“ Bielefelder Textilunternehmen im Nationalsozialismus
Die Stadt Bielefeld verdankte ihren Ruf als Zentrum der Wäsche- und Bekleidungsindustrie auch vielen jüdischen Unternehmen. Diese wurden in den 1930er Jahren unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossen oder „arisiert“. Die Geschichtswerkstatt der VHS Bielefeld führt auf einem Rundgang durch die Innenstadt zu historischen Standorten einst namhafter Textilbetriebe und erinnert an das Schicksal der Unternehmerfamilien.
Sonntag, 14.09.2025, 14.00 Uhr
Treffpunkt: Arndtstraße/ Ecke Siechenmarschstraße
Ende: Paulusstraße/ Ecke Prinzenstraße
Dauer: ca. 2 Std.
Eintritt frei
Die jüdische Familie Juhl und ihre Wäschefabrik - mit Rüdiger Uffmann
Am Tag des offenen Denkmals lädt Rüdiger Uffmann, Förderverein Museum Wäschefabrik, zu einem Vortrag ein. Er spricht über die jüdische Gründerfamilie Juhl und die Geschichte der Wäschefabrik - von der Gründung bis zum Verkauf 1938 an die Brüder Winkel.
Sonntag, 14.09.2025, 16.00 Uhr
Museum Wäschefabrik, Viktoriastraße 48 a
Eintritt frei
Vorbereitung des Schabbats - Challot backen
Essen und Trinken sind fester Bestandteil der jüdischen Kultur. Challa, das weiche Hefege-bäck, das für den Schabbat und die Feiertage zubereitet wird, ist ein Teil davon. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Tradition aus Zeiten des Jerusalemer Tempels.
Jüdinnen und Juden entwickelten im Laufe der Zeit an verschiedenen Orten vielfältige Zube-reitungsarten und Rezepte. Die im europäischen Raum gebackenen Challot, so der Plural, werden oft zu Zöpfen geflochten und mit Mohn oder Sesam bestreut. Am Schabbat werden zwei Challot aufgetischt - in Erinnerung an die Wüstenwanderung der Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten, als freitags eine doppelte Portion Manna vom Himmel fiel.
Wir bieten in der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld 15 Personen an mit uns am Donnerstag, 18. September 2025 um 14.00 Uhr Challot zu backen und dazu auch einiges über die Verwendung der Challot zu erfahren. Anschließend können Sie Ihre Challa mit nach Hause nehmen.
Donnerstag, 18.09.2025, 14.00 Uhr
Jüdische Kultusgemeinde, Bielefeld,
Detmolder Str. 107
Eine Anmeldung mit vollständiger Anschrift ist bis zum 05.09.25 erforderlich unter
Info@juedische-gemeinde-bielefeld.de.
Eine Anmeldebestätigung folgt.
"Vor allem eins: Dir selbst sei treu" - Comic-Konzert zu fünf bedeutenden deutschen jüdischen Frauen
Der Komponist und Pianist Itay Dvori präsentiert einen Klavierabend mit Musik zu Graphic Biographies über fünf bedeutende deutsch-jüdische Frauen des 20. Jahrhunderts. Porträtiert werden die Philosophin Hannah Arendt, die erste Rabbinerin Regina Jonas, die Mathematikerin Emmy Noether, die Dichterin Mascha Kaléko sowie die Schauspielerin Hanna Maron (das Buch über sie ist gleichzeitig der Namensgeber dieses Programms).
Was bedeutet es, jüdisch zu sein in Deutschland? Und was für eine Rolle spielt es dabei, eine Frau zu sein? Fragen der Zugehörigkeit und Identität beschäftigen deutsche Jüdinnen und Juden seit Jahrhunderten. In den letzten Jahren fanden sie vermehrt Widerhall in Graphic Novels, die sich mit dem Leben und Wirken von prägenden jüdischen Persönlichkeiten auseinandersetzen.
Dvoris teils komponierten und teils improvisierten Comic-Vertonungen verknüpfen sich mit den gleichzeitig projizierten Bildern und Texten der Comics zu einem synästhetischen Erlebnis. Zwischen den einzelnen Stücken nach Comicwerken von Barbara Yelin, Elke Renate Steiner, Ken Krimstein, Cliò Agrapidis und Elena Mistrello erklingen Felix Mendelssohn Bartholdys Sechs Lieder ohne Worte Op. 67. Sie dienen als Reflexionsraum und zugleich als Inspiration für die Vertonungen.
Einlass ab 19 Uhr
Donnerstag, 18.09.2025, 19.30 Uhr
VHS, Historischer Saal, 3. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt: 10,00 €/ ermäßigt 7,00 €;
VVK 8,00 €/ ermäßigt im Vvk 6,00 €
„Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen“."
Erzähltheater: „Zimmer frei im Haus der Tiere“
Eine Veranstaltung zum Weltkindertag
Für Kinder von 5 bis 8 Jahren, mit und ohne Begleitung.
Der Kinderbuchklassiker von Leah Goldberg erzählt die Geschichte von Frau Huhn, Frau Katze, Herrn Eichhorn und Frau Kuckuck. Gemeinsam bewohnen sie ein großes Haus, in dem noch eine Wohnung frei ist. Auf der Suche nach einem weiteren Mitbewohner stoßen sie auf mancherlei Vorbehalte, denn sie sind ein wahrhaft „bunter“ Haufen. Wie es am Ende dennoch gelingt, wird meisterhaft in Reimen erzählt und visualisiert. Eine Parabel, die dazu ermutigt, kulturelle Unterschiede als Bereicherung wahrzunehmen und gemeinsam gegen Rassismus einzutreten.
Im Anschluss an die Veranstaltung im Historischen Museum haben die Kinder die Möglichkeit kreativ zu werden.
Samstag, 20.09.2025, 15.00 Uhr
Historisches Museum, Ravensberger Park 2
Anmeldung über das Historische Museum unter 0521/ 51-3635
Die Teilnahme kostet 6 € für Kinder. Eine erwachsene Begleitperson ist frei.
Workshop: Selbstporträt im Comic-Stil
Sprechblasen, Glubschaugen, Superkräfte: Bei diesem Workshop verwandeln sich die Teilnehmenden selbst in einen Comic-Charakter. Die Streetart-Künstlerin Marla probiert mit der Gruppe die kreativen Möglichkeiten aus.
Ein Workshop für Kinder und Jugendliche ab 7 Jahren.
Sonntag, 21.09.2025, 15:00-17:00 Uhr
Historisches Museum, Ravensberger Park 2
Anmeldung über das Historische Museum
unter 0521/ 51-3635
Die Teilnahme kostet 8 €.
Ein Rundgang zu Stolpersteinen im Bielefelder Westen
mit Dr. Christine Biermann und Christiane Wauschkuhn von der Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V.
Eine Vielfalt ehemaligen jüdischen Lebens findet man in nur wenigen Straßenabschnitten vom Goldbach über die Laerstraße bis zur Stapenhorststraße und Bismarkstraße: Der letzte Rabbiner von Bielefeld - Dr. Kronheim - lebte mit seiner Familie hier, bevor er flüchten konnte. Die beiden Illgner-Schwestern Lotte und Liesel gingen Ende 1944 vom Goldbach aus zur Schutz-hütte der Schwedenschanze und erschossen sich. Diese und weitere Biografien wollen wir bei einem Rundgang am 25.9.2025 erzählen.
Um Anmeldung wird gebeten unter: christine.biermann@uni-bielefeld.de
Donnerstag, 25.09.2025, 16.00 Uhr
Treffpunkt: Goldbach 16
Eintritt frei
Filmvorführung: Alles auf Zucker
Dem schlitzohrigen Zocker Jaeckie Zucker steht das Wasser bis zum Hals – seine Frau droht ihm mit der Scheidung, der Gerichtsvollzieher mit dem Knast. Letzte Hoffnung des Ex-DDR-Sportreporters: das Erbe seiner Mutter. Doch die verlangt in ihrem Testament, dass Jaeckie sich mit seinem Bruder Samuel versöhnt, einem orthodoxen Juden. Welten prallen aufeinander, als Samuel mit seinem ganzen Familienclan in Jaeckies chaotischem Haushalt anrückt - doch die beiden verfeindeten Sturköpfe haben keine Wahl: Sie müssen sich zusammenraufen...
R: Dani Levy.
Donnerstag 25.09.2025, 19.30 Uhr
Lichtwerk Kino | Ravensberger Park 7
Eintritt: 13,00 €, ermäßigt 9,00 €, Vorverkauf im Lichtwerk
Konzert – „Wo sind die Tränen“
Chansons und Lieder jüdischer Komponisten
Im Zentrum des Programms steht der Komponist der Dreigroschenoper, Kurt Weill (1900-1950). In diesem Jahr erinnern wir uns an seinen 125sten Geburtstag und seinen 75sten Todestag. Seine Musiksprache ist für viele Menschen nicht direkt als jüdisch zu erkennen, die Einflüsse kommen eher aus dem Jazz und anderen nicht unbedingt klassischen Musikrichtungen, da er größten Wert darauf legte, die vertonten Texte deutlich hörbar interpretiert zu erleben.
Auch Felix Mendelssohns Musiksprache kommt nicht aus jüdischer Tradition sondern ganz bewusst aus der deutschen Klassik und Romantik, dennoch war er als jüdischer Komponist in Nazizeiten als "undeutsch" verfemt und seine Musik wurde nicht mehr aufgeführt.
Der in Moskau geborene israelische Komponist Sasha Argov (1914-1995) hat es geschafft, eine Verbindung zwischen populärer und klassischer Liedtradition in Israel zu finden.
Kantor Paul Yuval Adam – Gesang
David Strongin – Violine
Vladylen Symkyn – Piano
Sonntag, 28.09.2025, 17.00 Uhr
Synagoge Beit Tikwa, Detmiolder Straße 107
Eintritt frei
Lesung mit DMITRIJ KAPITELMAN
aus seinem Buch „Russische Spezialitäten“
Eine Familie aus Kyjiw verkauft russische Spezialitäten in Leipzig: Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Eis, Matroschkas – und dadurch auch ein irgendwie osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine löst sich dieses Gefühl auf: Die Mutter steht auf Putins Seite, glaubt ohne jeden Zweifel der russischen Propaganda. Ihr Sohn, der Kyjiw, seine Mutter und vor allem die russische Sprache liebt, reist trotz des Krieges in die Ukraine, fährt mit Freunden u.a. nach Butscha und Irpin, wo die russische Armee besonders grausam gewütet hat. Er verbindet mit der Reise die Hoffnung, seine Mutter von russischen Lügen und dem Faschismus zu befreien. Und er macht die schmerzhafte Erfahrung, wie sehr auch die russische Sprache unter den Folgen des Krieges ihre Bedeutung verliert. Klug erzählt Kapitelman, wie der Krieg vieles im Leben beschädigt.
Moderation: Dr. Udo Witthaus
Dienstag, 30.09.2025, 19.00 Uhr
Synagoge Beit Tikwa, Detmolder Straße 107
Eintritt: 10,00 €, ermäßigt 7,00 €; Vorverkauf 8,00 €, ermäßigt im Vvk 6,00 €
Mit freundlicher Unterstützung durch den Zentralrat der Juden in Deutschland
Führung über den Friedhof der Jüdischen Kultusgemeinde
Für die Jüdische Kultusgemeinde Bielefelds war der 12. Juni 1891 sicherlich ein Freudentag. Endlich, nach fast zehnjährigem Bemühen erhielt der Vorstand der Gemeinde eine Abschrift über die Genehmigung zur Benutzung des neuen Friedhofs. Der alte jüdische Friedhof am Bollbrinkers Weg wurde schließlich im Frühjahr 1953 aufgelöst und eine alte Straßenplanung aus den vierziger Jahren, die über den Friedhof führen sollte, aufgenommen.
Der heutige Friedhof steht unter Denkmalschutz. 11 Grabsteine wurden vom alten Friedhof am Bollbrinkers Weg verlegt und sind kurz hinter dem Eingang zum Friedhof zu sehen.
Die Jüdische Kultusgemeinde ist Eigentümerin des Friedhofes und verantwortlich für die Instandhaltung und Pflege. Es finden hier Bestattungen verstorbener Mitglieder aus Bielefeld und dem Kreis Gütersloh statt.
Alle männlichen Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Bitte melden Sie sich mit Ihrem Namen und Anschrift unter info@juedische-gemeinde-bielefeld.de an. Eine Teilnahme ist nur nach erfolgter Anmeldebestätigung möglich.
Freitag, 03.10. 2025, 12.00 Uhr
Treff: Kapelle auf dem Johannesfriedhof, Am Botanischen Garten
Eintritt frei
Gemeinsamkeiten im Dazwischen.
Autorinnen deutschsprachig-jüdischer Literatur heute
Die Protagonistin aus Marina Frenks ewig her und gar nicht wahr lebt in Berlin, ihre Großeltern leben in Israel und schauen dort täglich die russischen Nachrichten. Die Kinder aus Olga Grjasnowas Roman Juli, August, September sprechen nicht die gleiche Muttersprache wie ihre Eltern und in Eva Menasses Vienna entsteht ein halb legales Ladengeschäft mit Fußballfanartikeln im Hinterhof.
Alle drei Romane zählen zur Gegenwart der deutschsprachig-jüdischen Literatur. Vereint sind sie durch die Suchbewegungen ihrer Figuren nach ihren Familiengeschichten, ihren (Mutter-)Sprachen, nach einem Platz im Leben und der Gesellschaft.
Der Vortrag von Rahel Stennes macht die Räume des Dazwischen, die sich in den Romanen entfalten, erfahrbar. Durch eine literaturwissenschaftliche Kommentierung und Interpretation werden die Texte an aktuelle Themenkreise der deutschsprachig-jüdischen Literatur angebunden.
Referentin: Rahel Stennes
Moderation: Dorothee Günther
Sonntag, 05.10.2025, 16.00 Uhr
VHS Bielefeld, Murnau-Saal , 3. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt frei
Rabbinerin Natalia Verzhbovska lädt ein in die Sukka
Sukkot ist ein mehrtägiges jüdisches Fest, an dem für eine reiche Ernte gedankt wird. Zudem wird während Sukkot die Sukka, eine Laubhütte, errichtet, durch die an den Auszug der Israeliten aus Ägypten gedacht wird.
Rabbinerin Natalia Verzhbovska freut sich auf Ihren Besuch in der Sukka und den Austausch mit Ihnen. Sie beantwortet auch gerne Ihre Fragen.
Bitte ziehen Sie sich entsprechend der Witterung an.
Mittwoch, 08.10.2025, 16.00 Uhr
Synagoge Beit Tikwa, Detmiolder Straße 107
Eintritt frei
Jiddischer Tanzball
Klezmer-Musik ist die Hochzeits- und Festmusik der osteurpäischen Juden und findet seit vielen Jahren mehr und mehr Fans auf der ganzen Welt. Was häufig vergessen wird: ein sehr großer Teil des Repertoires ist tatsächlich Tanzmusik!
Unter der sympathisch frischen Anleitung von Andreas Schmitges werden an diesem Abend jiddische Tänze aufs Parkett gelegt, die keinen festen Tanzpartner und auch keinerlei Vorkenntnisse erfordern – nur Lust auf Bewegung! Andreas Schmitges ist ein erfahrener Tanzmeister, der auf zahlreichen Bar- und Bat-Mizwa-Feiern, Hochzeiten und Tanzbällen mit vielen Menschen getanzt hat.
Für die mitreißende Live-Musik sorgt eines der erfahrensten Klezmer-Trios Europas: Susi Evans (Klarinette), Szilvia Csaranko (Akkordeon) und Michael Tuttle (Kontrabass). Wer noch nie zu Klezmer-Musik getanzt hat, ist genauso willkommen wie erfahrene Tänzerinnen und Tänzer.
Freuen sie sich auf einen bewegten Abend im Historischen Saal der Ravensberger Spinnerei!
Donnerstag, 09.10.2025, 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr)
VHS, Historischer Saal, 3. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt: 18,00 €, ermäßigt 10,00 €; Vorverkauf 16,00 €, ermäßigt im Vvk 9,00 €
„Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen“."
Lesung mit Sara Klatt
aus ihrem Buch „Das Land, das ich dir zeigen will“
„Früher, da gab es den Untergrundkämpfer Jitzchak, der Tomaten in der Wüste überleben lassen konnte.
Es gab Eva und Zwi Goldberg, die ihre Sehnsucht nach der alten Heimat mit deutschen Rosen zu besänftigen versuchten. Heute ist da Mohammad, der in einem Techno-Club auflegt und nicht über seine jüdische Exfreundin hinwegkommt. Und da ist der Siedler Rafi und der Beduine Abdallah, die wie Zwillingsbrüder aussehen, aber keine sind.“
Die Protagonistin in Sara Klatts Roman bewegt sich trampend zwischen Tel Aviv und Jerusalem und trifft dort viele Menschen, begleitet von den Stimmen ihres
Vaters, eines Kibbuzniks und des Schoah-Überlebenden Großvaters.
Moderation: Susanne Bondzio
Sonntag, 12.10. 2025, 17.00 Uhr
VHS, Murnausaal, 3. Etage, Ravensberger Park 1
Eintritt: 10,00 €, ermäßigt 7,00 €; Vorverkauf 8,00 €, ermäßigt im Vvk 6,00 €
Mit freundlicher Unterstützung durch den Zentralrat der Juden in Deutschland
Jens Cornils liest aus seiner Graphic-Novel „Zeter und Mordio“
Frei nach den Memoiren der Glückel von Hameln
Ein jüdischer Händler wird 1687 in Hamburg von einem Mitglied einer angesehenen Bürgerfamilie ermordet.
Jens Cornils entwickelt daraus einen spannenden Kriminalfall, der Einblick in jüdische Kultur gibt, aber auch von Ausgrenzung und Verfolgung erzählt.
„Zeter und Mordio“ wurde als eine von neun Finalistenarbeiten für den Comicbuchpreis 2024 der Berthold-Leibinger-Stiftung ausgezeichnet.
Mittwoch, 22.10.2025, 18.00 Uhr
Historisches Museum, Gässchen, Ravensberger Park 2
Eintritt frei
Konzert mit „Davagariko“
Davagariko interpretiert mit modernen Instrumenten traditionelle Lieder der sephardischen Juden neu. Die über Jahrhunderte mündlich überlieferten Lieder spiegeln Nostalgie, Schmerz, Liebe und Hoffnung wider. Außerdem haben Ares Gratal (Gesang und Saxophon) und Ira Shiran (Akkordeon) eigene Kompositionen in ladinischer Sprache im Programm. Gratal und Shiran stammen ursprünglich aus Spanien und Israel. Jetzt leben sie in Berlin. An diesem Abend treten sie gemeinsam mit Matt Adomeit und Péter Somos als Quartett auf.
Besetzung: Ares Gratal (Stimme/Saxophon), Ira Shiran (Akkordeon), Matt Adomeit (Kontrabass), Péter Somos (Percussion)
Samstag, 25.10.2025, Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20.30 Uhr,
Bunker Ulmenwall, Kreuzstr. 0, 33602 Bielefeld
Eintritt: 18,00 €, ermäßigt 9,00 €; Vorverkauf: 14,00 €, ermäßigt im Vvk 7,00 €,
mit Bielefeld-Pass 5,00 €
Sephardische Musiktradition – Workshop für Instrumentalist*innen und Sänger*innen
In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit der Musiktradition der Sepharden, iberische Juden, die bis zum 15. Jahrhundert auf der Halbinsel lebten, bevor sie von dort vertrieben wurden.
Nach einer kurzen Einführung in den geografischen und historischen Kontext dieser Kultur und in die ladinische Sprache, beschäftigen wir uns ganz praktisch mit der Musik. Wir erforschen Besonderheiten, wie relevante Skalen/Modi, ungewöhnliche Rhythmen und Einflüsse anderer Musikkulturen.
Bei genügend Anmeldungen wird die Gruppe geteilt (Instrumente und Gesang) und am Ende wieder zusammengeführt, um gemeinsam zu spielen und zu singen.
Geleitet wird der Workshop von Ares Gratal (Stimme und Saxofon) und
Ira Shiran (Akkordeon), die zusammen das Musikprojekt „Davagariko“ bilden.
Sonntag, 26.10.2025, 11.00 Uhr bis 14.30 Uhr (inkl. 30 Minuten Pause),
VHS Bielefeld, Historischer Saal, Ravensberger Park 1
TN-Beitrag: 59,00 €, keine Ermäßigung
Anmeldung über die VHS Bielefeld