Jüdische Kulturtage

Bielefeld



Jüdische Kulturtage 
Bielefeld 2023 

von Samstag, 26.08.23 bis Sonntag, 08.10.23

Konzerte, Lesungen, Ausstellung, Film und Vorträge

Im Jahr 2023 bietet der neu gegründete Verein „Jüdische Kulturtage Bielefeld“ zum dritten Mal eine Reihe spannender Veranstaltungen aus dem Bereich Kunst, Musik, Theater und Literatur an. Konzerte, Lesungen, Film und Workshops geben einen Einblick in die Vielfalt jüdischen Lebens gestern und heute. Ein Schwerpunkt der Veranstaltungsreihe ist die Ausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan Stiftung, in der 19 jüdische Kulturschaffende porträtiert werden, die aufgrund ihrer Herkunft von den Nationalsozialisten gefangen genommen und ermordet worden sind. Mit jüdischem Leben heute beschäftigen sich weitere Veranstaltungen mit aktuellen jüdischen Künstlern aus dem In- und Ausland. Auch lokale Akteur*innen sind beteiligt und bereichern die Veranstaltungsreihe. Ein besonderes Highlight ist ein Tag der Begegnung auf dem Gelände der jüdischen Kultusgemeinde.
Verein „Jüdische Kulturtage Bielefeld“ in Kooperation mit VHS Bielefeld, Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Historisches Museum, Stadtarchiv Bielefeld, Historischer Verein der Grafschaft Ravensberg, Künstlerinnen bi/owl e.V., Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V.
Gefördert durch das Kulturamt Bielefeld, die Sparkasse Bielefeld, den Zentralrat der Juden in Deutschland, die Andreas-Mohn Stiftung und den ev. Kirchenkreis Bielefeld (Erwachsenenbildung & Frauenreferat)

Veranstaltungen
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Juedische-Kulturtage-2023_Programm_NEU_web.pdf (1.37MB)
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  • Samstag, 26.08. 19:30 Uhr: „Wie ist die Welt so stille“
  • Sonntag, 27.08. 11:30 Uhr: Ausstellungs-Eröffnung - Unvollendete Leben
  • 27.08. bis 08.10.: Ausstellung - Unvollendete Leben
  • Donnerstag, 31.08. 19:00 - 20:00 Uhr: "Warum gehe ich in diesen Straßen?"
  • Sonntag, 03.09. 10:00 - 13:00 Uhr: "Mordechai Gebirtig - Vater des jiddischen Liedes“
  • Dienstag, 05.09. 11:00 Uhr und Mittwoch, 13.09. 15:00 Uhr: Ein Rundgang zu Stolpersteinen 
  • Donnerstag, 07.09. 19:00 - 21:00 Uhr: Masel Tov Cocktail
  • Sonntag, 10.09. 15:00 Uhr: Die jüdische Familie Juhl und ihre Wäschefabrik
  • Dienstag, 12.09. 19:00 Uhr: Vortrag - Die Nachkommen Frankenstein des Hirsch Jeitel Katz zu Heepen
  • Donnerstag, 14.09. 19:00 - 20:30 Uhr: Dmitrij Kapitelman liest aus „Eine Formalie in Kiew“
  • Sonntag, 17.09. 15:00 - 16:00 Uhr: Martha, die Geschichte einer Bielefelder Jüdin
  • Sonntag, 17.09. 16:00 - 17:00 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Unvollendete Leben"
  • Mittwoch, 20.09. 19:00 - 20:00 Uhr: „Vermächtnis sucht Herkunft"
  • Sonntag, 24.09. 17:00 - 21:00 Uhr: „Rumeynishe Fantasien“
  • Dienstag, 26.09. 19:00 - 20:30 Uhr: Unter fremden Himmeln: Lesung aus dem Werk der jüdischen Exilautorin Ilse Losa
  • Donnerstag, 28.09. 19:00 - 20:30 Uhr: Klezmic Caravan - Konzert mit dem Kozma Orkestar
  • Sonntag, 01.10. 15:00  - 16:00 Uhr: Führung über den Friedhof der Jüdischen Kultusgemeinde
  • Dienstag, 03.10. 13:00 - 18:00 Uhr: Schalom in der jüdischen Kultusgemeinde
  • Donnerstag, 05.10. 15:00 - 16:30 Uhr: Rabbinerin Natalia Verzhbovska lädt ein in die Sukka
  • Sonntag, 08.10. 17:00 - 18:30 Uhr: "Der Rabbiner ohne Schuh"


„Wie ist die Welt so stille“ - Bente Kahan präsentiert Ilse Weber – Konzert
Samstag, 26.08.2023 | 19:30 Uhr | Einlass ab 19.00 Uhr | Eintritt: 14€
in der Synagoge Beit Tikwa | Detmolder Straße 107 in Bielefeld 

„Wie ist die Welt so stille“ – so heißt das Programm der norwegisch-jüdischen Künstlerin Bente Kahan, dass 2017 in Görlitz uraufgeführt wurde. Die in Wroclaw (Breslau) lebende Sängerin hat dafür Gedichte der jüdischen Schriftstellerin Ilse Weber (1903 – 1944) vertont, die in Auschwitz ermordet wurde. Die für Gitarre und Kontrabass arrangierten Lieder lässt Bente Kahan zusammen mit Adam Skrzypek erklingen, dem musikalischen Direktor des Musiktheaters Capitol in Breslau.
Ilse Weber kam in Witkowitz bei Ostrau (heute Ostrawa in Tschechien) zur Welt. Als Kinderbuch- und Rundfunkautorin hatte sie sich einen Namen gemacht, bevor sie Opfer der Judenverfolgung unter den Nationalsozialisten wurde. 1942 wurde sie in das Konzentrations- und Durchgangslager Theresienstadt deportiert, wo sie bis 1944 rund 60 Gedichte schrieb. Die Texte in deutscher Sprache erzählen vom Leben im Lager und vermitteln Einblicke in die täglichen Kämpfe der Häftlinge. Ihre Gitarre konnte sie nach Theresienstadt einschleusen. Ilse Weber spielte in der Krankenstation für Kinder Lieder, die sie selbst komponiert hatte. Gemeinsam mit ihrem jüngsten Sohn wurde sie nach Auschwitz transportiert und dort umgebracht. Ihr Mann überlebte das Lager und rettete ihre Gedichte. Einige der jetzt vertonten Texte wurden erst kürzlich im Nachlass der Autorin in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel entdeckt. 


Unvollendete Leben – Ausstellung
von 27.08. bis 08.10.2023 | Eintritt frei
in der Volkshochschule Bielefeld | Ravensberger Park 1 | Kleiner Saal

Montag bis Samstag 10:00 - 18:00 Uhr
Sonntag 11:00 - 17:00 Uhr


» Eröffnung am 27.08. um 11:30 Uhr

Die Wanderausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan-Stiftung Breslau porträtiert 19 Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung wurden. Die Künstler und Künstlerinnen wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert, misshandelt und ermordet. Sie teilten das tragische Los europäischer Juden während des Zweiten Weltkrieges. Ihr Werk bezeugt in Musik, Theater, Literatur und Kunst ihren erschütternden Leidensweg. Ihr Schaffen ist das Testament, das sie der Nachwelt hinterlassen haben.
Die Ausstellung wird ergänzt durch die Bielefelder Schriftstellerin Josefa Metz, die erstmalig vorgestellt wird.
Alle Interessierten haben die Möglichkeit, die Biografien und das Werk der porträtierten 19 Künstlerinnen und Künstler zu folgenden Terminen in der Volkshochschule Bielefeld kennenzulernen.



Ausstellungseröffnung - „Unvollendete Leben" der Bente-Kahan-Stiftung Breslau
Sonntag, 27.08. | 11:30 - 13:00 Uhr | Eintritt frei
in der Volkshochschule Bielefeld | 1304E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Historischer Saal

Bente Kahan, Gründerin der nach ihr benannten Bente-Kahan Stiftung Breslau wird die 2019 neu erstellte Ausstellung "Unvollendete Leben" eröffnen.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit Bente Kahan durch die Ausstellung zu gehen.


Programm:
Begrüßung: Dr. Karin Gille-Linne
Grußwort: Bürgermeister Andreas Rüther
Irith Michelsohn, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld
Musik: Ramona Kozma
Eröffnungsvortrag: Bente Kahan
 


"Warum gehe ich in diesen Straßen?" – Theaterstück über die deutsch-jüdische Schriftstellerin Ilse Losa
Donnerstag, 31.08.2023 | 19:00 - 20:00 Uhr | 1 Termin | Eintritt: 10.00 EUR / ermäßigt 8.00 EUR
im Historischen Museum | 1306E8, Mitte, Ravensberger Park 2

Dieses kollektiv entwickelte Theaterstück befasst sich mit einigen wichtigen Lebensstationen der Autorin Ilse Losa (1913 - 2006). Es erzählt von der Kindheit der jungen Ilse in Melle-Buer, ihrer dramatischen Flucht aus Deutschland sowie ihrem neuen Leben und dem Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit in Portugal. Biografische und literarische Elemente werden dabei miteinander verwoben. Die Darstellung von Motiven und Figuren aus Losas Werken wird ergänzt durch das Einspielen von Original-Audioaufnahmen. Die von der Schriftstellerin behandelten Themen wie Ausgrenzung, Flucht und Vertreibung, aber auch Emanzipation und Naturschutz sind noch heute von großer Brisanz. Durch Musik, choreografische Elemente und szenisches Spiel entsteht ein vielschichtiges Porträt, das die Anschauungen und Erfahrungen Ilse Losas lebendig werden lässt und dazu einlädt, die Aktualität Ihres Werkes neu zu entdecken.

Es spielen: Jonas Panhuysen, Cornelia Rössler /Theaterpädagogin, Ramona Kozma
https://www.theater-impulse.de/

"Mordechai Gebirtig - Vater des jiddischen Liedes“
Sonntag, 03.09.2023 | 10:00 - 13:00 Uhr | 1 Termin | Entgelt: 19,00 € / ermäßigt: 10,00 €
in der Volkshochschule Bielefeld | 1307E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Murnau Saal
(Anmeldung über die VHS) Ramona Kozma

 „Am Tag hobelte Gebirtig an den Möbeln und abends am jiddischen Lied“. Der in Krakau geboren Tischler Mordechai Gebirtig (1877 - 1942) war ein polnisch-jüdischer Dichter und Liedermacher. Er konnte weder Noten lesen noch schreiben, schuf jedoch hunderte von Liedern, die vom Leben einfacher Menschen im jüdischen Viertel Kazimierz handeln und als jiddische Volkslieder eine weite Verbreitung fanden. Eines der bekanntesten unter ihnen ist das Lied „S´brent“, das während der NS-Zeit zur inoffiziellen Hymne jüdischer Widerstandskämpfer wurde. Am 4. Juni wurde Gebirtig im Ghetto auf offener Straße von deutschen Soldaten erschossen. Nach der Shoah blieben rund 170 seiner Werke erhalten, darunter Wiegen- und Schlaflieder, Kinder- und Liebeslieder sowie Arbeiter-, Antikriegs- und Protestsongs.

In diesem Workshop wollen wir einige von Gebirtigs Liedern kennen und singen lernen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Mordechai Gebirtig ist eine der 19 Persönlichkeiten, die in der Ausstellung „Unvollendete Leben“ vorgestellt werden. 
Ein Rundgang zu Stolpersteinen in der Bielefelder Altstadt
Dienstag, 05.09. | 11:00 Uhr | Eintritt frei
Mittwoch, 13.09. | 15:00 Uhr | Eintritt frei

Alter Markt Bielefeld | Mitte, Ecke Rathausstraße


Mehr als 200 Stolpersteine erinnern in Bielefeld an Opfer des Naziregimes. In einem ca. 1 1/2-stündigen Rundgang – beginnend bei den Steinen für Julius und Jenni Hesse – wollen wir an jüdische Opfer erinnern, sie als Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bielefeld würdigen. Wir beenden den Rundgang im Kachelhaus, wo es Gelegenheit geben wird, nachzufragen und sich auszutauschen.
Gabi Hillner | Dr. Christine Biermann | Christiane Wauschkuhn
Die Stolperstein-Initiative Bielefeld e.V. bittet um Anmeldung bei       christine.biermann@uni-bielefeld.de


Masel Tov Cocktail – Mit Regisseur Arkadij Khaet
Donnerstag, 07.09.2023 | 19:00 - 21:00 Uhr | 1 Termin | Eintritt: 5.00 EUR
in der Volkshochschule Bielefeld | 1309E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Murnau-Saal

Der 16-jährige Dima ist Schüler am Gymnasium, waschechter Ruhrpottler, Sohn russischer Einwanderer – und Jude. Eigentlich gar kein Thema für ihn, gäbe es nicht die alltäglichen Reaktionen seiner Mitmenschen, die ihn dazu zwingen, Position zu beziehen und sich zu fragen, was seine Religionszugehörigkeit eigentlich für ihn bedeutet.

In seinem Film Masel Tov Cocktail zeigt Regisseur Arkadij Khaet typische Blickweisen der deutschen Mehrheitsgesellschaft auf jüdisches Leben in Deutschland. Eindringlich, dabei komisch und doch unterhaltsam.

Kurzspielfilm - Arkadij Khaet, Mickey Paatzsch - Deutschland 2020.
Laufzeit: 32 Minuten.
FSK ab 12
Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit, sich mit Regisseur Arkadij Khaet über den Film auszutauschen. 

Die jüdische Familie Juhl und ihre Wäschefabrik - mit Rüdiger Uffmann
Sonntag, 10.09.2023 | 15:00 Uhr | Eintritt frei
Museum Wäschefabrik | Viktoriastraße 48 a


Die Nachkommen Frankenstein des Hirsch Jeitel Katz zu Heepen
Dienstag, 12.09.2023 | 19:00 - 20:30 Uhr | Entgeltfrei
in der Volkshochschule Bielefeld | 1311E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Murnau-Saal

Uwe Standera 

Vortrag in Zusammenarbeit mit der AG für Genealogie im Historischen Verein für die Grafschaft Ravensberg e.V.
Seit etwa 1808 lebte die aus Franken stammende Familie Frankenstein in Heepen. Die Familie zeigt in den nächsten Generationen den oft zu beobachtenden Weg der Integration und des beruflichen Aufstiegs. Damit eng im Zusammenhang steht der Umzug nach Bielefeld. Der Verlauf der Familiengeschichte kann im Vortrag anhand einzelner Biographien und Schicksale eindrücklich aufgezeigt werden.


Dmitrij Kapitelman liest aus „Eine Formalie in Kiew“
Donnerstag, 14.09.2023 | 19:00 - 20:30 Uhr | 1 Termin | Eintritt: 5.00 EUR
in der Volkshochschule Bielefeld | 1312E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Historischer Saal


Gefördert durch den Zentralrat der Juden 

Dimitrij Kapitelmann wurde 1986 in Kiew geboren und kam mit seiner Familie 1994 als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Er lebt heute als freier Journalist und Schriftsteller unter anderem in Berlin.
In seinem zweiten, autobiografisch inspirierten Roman „Eine Formalie in Kiew“ erzählt Kapitelman die Geschichte einer Familie, die einst voller Hoffnung in die Fremde zog, um ein neues Leben zu beginnen.
Dima, Sohn der Familie, will nach 25 Jahren in Deutschland endlich auch Staatsbürger des Landes werden.
Um das zu verwirklichen, müssen zunächst einmal eine ganze Menge bürokratischer Hürden überwunden werden. Der Bürokratie ist keine Formalie zu klein. Eine benötigte Apostille führt den Protagonisten in seine Geburtsstadt Kiew.

 


Martha, die Geschichte einer Bielefelder Jüdin – Theateraufführung im Historischen Museum für alle ab 12 Jahren
Sonntag, 17.09.2023  | 15:00 - 16:00 Uhr | 1 Termin | Eintritt: 6.00 EUR / ermäßigt 4.00 EUR
im Ravensberger Park 2 | 11314E8, Mitte, Historisches Museum


Martha ist Bielefelderin. Und Jüdin. Als sie 1941 einen Brief erhält, der sie anweist ihren Koffer zu packen, um mit einem Zug nach Riga zu reisen, erinnert sie sich noch einmal an die letzten Jahre in ihrer ostwestfälischen Heimat. An ihre Hochzeit, ihre Kinder, den Beginn des aufkeimenden Antisemitismus, die Machtergreifung Hitlers und den Brand der Synagoge. Sie verlässt Bielefeld mit gemischten Gefühlen. Was sie am Ende ihrer Reise erwartet, weiß sie nicht.

Dieses Theaterstück greift Ereignisse, Orte und Objekte auf, die in der Ausstellung „Bielefeld im Nationalsozialismus“ wiederentdeckt werden können.
Angesiedelt in der Zeit der späten Weimarer Republik bis hin zu den ersten Kriegsjahren liegt der Fokus nicht allein auf dem Schicksal der jüdischen Bevölkerung. Auch die Lage der Arbeitslosen während der Wirtschaftskrise, die Schwierigkeiten von jüdisch-christlichen Mischehen, die Kinder im Bann der nationalsozialistischen Jugendorganisationen und die alltägliche Bedrohung durch Verrat und Verdacht werden beleuchtet.

Es spielen Franz Potthoff, Cornelia Rössler Theaterpädagogin, klioundkonsorten.weebly.com

Führung durch die Ausstellung „Unvollendete Leben"
Sonntag, 17.09.2023  | 16:00 - 17:00 Uhr | 1 Termin | Entgeltfrei
in der Volkshochschule Bielefeld | 1304E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Historischer Saal

Die Wanderausstellung „Unvollendete Leben“ der Bente-Kahan-Stiftung Wroclaw porträtiert
19 Kulturschaffende aus verschiedenen Ländern, die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung
wurden. Die Künstler und Künstlerinnen wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft inhaftiert,
misshandelt und ermordet. Sie teilten das tragische Los europäischer Juden während der
Schoah. Ihr Werk bezeugt in Musik, Theater, Literatur und Kunst ihren erschütternden
Leidensweg. Ihr Schaffen ist das Testament, das sie der Nachwelt hinterlassen haben.
Die Ausstellung wird ergänzt durch die Bielefelder Schriftstellerin Josefa Metz, die erstmalig
vorgestellt wird.
Um Anmeldung wird gebeten unter
https://www.vhs-bielefeld.de/kurssuche/kurs/Fuehrung-durch-die-Ausstellung-Unvollendete-
Leben/2321305E8#inhalt

20 Plätze frei 


„Vermächtnis sucht Herkunft" - Provenienzgeschichten im Museum Huelsmann
Mittwoch, 20.09.2023 | 19:00 - 20:00 Uhr | 1 Termin | Entgeltfrei
im Museum Huelsmann | 1316T8, Mitte, Ravensberger Park 3
Dr. Elisabeth Schwarm

Das Museum Huelsmann hat sich in den zurückliegenden Jahren intensiv mit der Herkunft der Sammlung Huelsmann beschäftigt. Ein Rundgang mit 15 Stationen zur Objektgeschichte führt durch alle Bereiche der ständigen Sammlungspräsentation und beleuchtet schlaglichtartig das bisher unbekannte Schicksal bedeutender Kunstwerke und der Sammlung Huelsmann. Welche Geschichten haben die Objekte erlebt, bevor sie als Vermächtnis des Ehepaares Hülsmann nach Bielefeld kamen? Die ausgewählten Beispiele berichten von bedeutenden (jüdischen) Sammlern und ihren Schicksalen, erläutern exemplarisch verschiedene Erwerbungsarten und Handlungsstrukturen und verweisen auf die verschiedenen Arbeitsmethoden der Provenienzforschung. 

 


„Rumeynishe Fantasien“, Klezmerkammermusik mit Szilvia Csaranko und Johannes Gräßer
Sonntag, 24.09.2023 | 17:00 - 21:00 Uhr | 1 Termin | Eintritt: 9 EUR
in der Volkshochschule Bielefeld |  1318E8, Mitte, Ravensberger Park 1, Historischer Saal
Konzerteinführung - 17:00 Uhr
Konzertbeginn - 18:30 Uhr

Einlass ab 18.00 Uhr

Seit Anbeginn ihres Zusammenspiels im Jahr 2010 kreieren Johannes Gräßer und Szilvia Csaranko ihren ganz eigenen Sound. Die einzigartigen und verzaubernden Melodien der Geige, mal seufzend, mal lachend, verschmelzen in lieblichen, mitunter dramatischen Dialogen mit dem Akkordeon oder dem Klavier zu einer Klangsymbiose, die unendliche Geschichten zu erzählen vermag. 

Im Mittelpunkt des Konzerts steht traditionelle Musik aus Rumänien, insbesondere die namensgebenden „Rumeynishen Fantasien“. Die Solostücke für Violine und Klavier (ursprünglich Tsimbl) sind von zerbrechlicher Schönheit und romantischer Mystik, da weder Herkunft noch Interpreten überliefert sind. Rumänische Tänze werden ergänzt von jiddischen Hochzeitsmelodien, die ihren Ursprung in den osteuropäischen Klezmerkapellen haben und in den amerikanischen Jazzclubs der 1920er und 1930er Jahre durch kleine Ensembles jüdischer Auswanderer Popularität erlangten. Den Ursprung der Klezmermusik in der Synagogalmusik suchend, erklingen auch Melodien aus diesem Kontext. Sie schließen den Bogen zwischen traditioneller und klassischer Musik hin zu einem neuen, frischen, lebendigen Klangerlebnis. 

Vor Konzertbeginn geben die Musiker*innen eine kostenfreie Konzerteinführung!

Unter fremden Himmeln: Lesung aus dem Werk der jüdischen Exilautorin Ilse Losa
Dienstag, 26.09.2023 |  19:00 - 20:30 Uhr | 1 Termin | entgeltfrei
in der Volkshochschule Bielefeld  | E1320E8, Mitte, Ravensberger Park 1, Murnau-Saal

Irene Below
Barbara Daiber

Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Künstlerinnen bi-owl e.V. 

llse Lieblich ist in Buer bei Osnabrück in einer jüdischen Familie geboren. Hier wächst sie bei ihren Großeltern auf, bis sie mit Schulbeginn nach Melle wieder zu ihren Eltern und Geschwistern kommt. Später besucht sie das Lyceum in Osnabrück bis zum Umzug der Eltern nach Hildesheim, wo sie das Gymnasium nach dem Tod ihres Vaters kurz vor dem Abitur abbrechen muss. Ein Jahr verbringt sie als Au-pair in England, findet danach eine Anstellung in einem Krankenhaus in Hannover in der Röntgenabteilung, die sie nach der Machtergreifung Hitlers zusammen mit allen anderen jüdischen Mitarbeitern innerhalb von 24 Stunden verlassen muss, arbeitet dann in Berlin. Sie flüchtet nach einer Vorladung bei der Gestapo und drohender Verhaftung aufgrund eines abgefangenen hitlerkritischen Privatbriefs 1934 als 21jährige nach Portugal. Dort heiratet sie den Architekten Arménio Losa, nimmt die portugiesische Staatsbürgerschaft an und beginnt 1948 auf portugiesisch zu schreiben. Ihren ersten Roman „El mundo em que vivi“ veröffentlichte sie 1949 - das ist der Beginn eines umfangreichen literarischen Schaffens, das zum größten Teil bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt ist. Für ihre Romane, Erzählungen, Essays und Kinderbücher wurde sie vielfach prämiert, daneben hat sie sich als Lektorin, Herausgeberin und Übersetzerin portugiesischer und deutsche Literatur einen Namen gemacht. In Deutschland wurde sie 1967 in der DDR mit dem Erzählband "Das versunkene Schiff" vorgestellt. Erst in den Jahren 1990 bis 92 wurden zwei Romane und ein Erzählband in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Im letzten Jahr ist das Kinderbuch "Beatriz und die Platane" auf portugiesisch und deutsch erschienen, in Vorbereitung ist als weiteres zweisprachiges Kinderbuch -dem weitere folgen sollen - Urgroßvater und Urgroßvater.

Die Kunsthistorikerin Dr. Irene Below, die Autorin und Bildende Künstlerin Barbara Daiber und Angela Kemper, Lehrende am Oberstufenkolleg für Gender-Studies stellen die in Portugal prominente und in ihrem Heimatland kaum bekannte Autorin mit einer Auswahl aus ihren Texten für Erwachsene und für Kinder vor.

 


Klezmic Caravan - Konzert mit dem Kozma Orkestar
Donnerstag, 28.09.2023 |  19:00 - 20:30 Uhr | 1 Termin | Eintritt: 12 EUR
in der Volkshochschule Bielefeld | 1322E8, Mitte, Ravensberger Park 1, Großer Saal

Einlass ab 18.30 Uhr

Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Bielefeld
Das Kozma Orkestar steht für treibenden Brassbeat, in dem sich westliche und östliche, urbane und traditionelle Einflüsse zu einer musikalischen Herumtreiberei der besten Sorte verbinden!
Wenn zwei Tuben, Drums und Akkordeon den Rhythmus vorgeben und Klarinette, Trompete und Saxofon in Bläsersätzen brillieren, bleibt keiner mehr ruhig auf seinem Platz. Hinzu kommen die wandlungsfähigen, charakteristischen Stimmen von Ramona Kozma und Valentin Katter, die in verschiedenen Sprachen singen.
Mit traditionellen Stücken und eigenen Arrangements nehmen die sieben Musiker*innen ihr Publikum mit auf eine musikalische Reise von Odessa bis New York und von Sarajevo bis Israel. Im Gepäck haben sie Lebensfreude, Neugierde und Tanzlust, die sehr ansteckend ist!
Besetzung

Ramona Kozma (acc/voc), Valentin Katter (tr/voc), Mona Schein (sax), Hannah Heuking (cl), Jakob Schwarzenau (tuba), Michael Zimmermann (tuba, uke), Luka Kleine (drums)


 

Führung über den Friedhof der Jüdischen Kultusgemeinde
Sonntag, 01.10.2023 | 15:00  - 16:00 Uhr | Entgeltfrei
1324E8, Mitte Treff: Kapelle auf dem Johannesfriedhof, Am Botanischen Garten
Johannesfriedhof, Kapelle
Paul Yuval Adam


Für die Jüdische Kultusgemeinde Bielefelds war der 12. Juni 1891 sicherlich ein Freudentag. Endlich, nach fast zehnjährigem Bemühen erhielt der Vorstand der Gemeinde eine Abschrift über die Genehmigung zur Benutzung des neuen Friedhofs. Der alte jüdische Friedhof am Bollbrinkers Weg wurde schließlich im Frühjahr 1953 aufgelöst und eine alte Straßenplanung aus den vierziger Jahren, die über den Friedhof führen sollte, aufgenommen.
Der heutige Friedhof steht unter Denkmalschutz. 11 Grabsteine wurden vom alten Friedhof am Bollbrinkers Weg verlegt und sind kurz nach dem Eingang zum Friedhof zu sehen.
Die Jüdische Kultusgemeinde ist Eigentümerin des Friedhofes und verantwortlich für die Instandhaltung und Pflege. Es finden hier Bestattungen verstorbener Mitglieder aus Bielefeld und dem Kreis Gütersloh statt.


Alle männlichen Besucher werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. 


Schalom in der jüdischen Kultusgemeinde - Ein Tag der Begegnung

Dienstag, 03.10. | 13:00 - 18:00 Uhr  | 1 Termin | Entgeltfrei 

in der Synagoge Beit Tikwa | 1328E8, Mitte, Detmolder Str. 107 in Bielefeld

Wollten Sie schon immer mehr über die jüdische Religion, die jüdische Kultur wissen und erfahren, wie Jüdinnen und Juden in Bielefeld leben?
Dann kommen Sie am 3. Oktober 2023 ab 13.00 Uhr mit uns ins Gespräch.
Wir laden herzlich in die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld ein.
Es gibt ein vielfältiges Angebot und natürlich können Sie bei uns auch koschere Grillwürstchen, vegetarische Gemüsespieße und noch mehr essen und trinken.
Den Abschluss bildet ein Konzert mit Kantor Paul Yuval Adam um 17.00 Uhr in der Synagoge Beit Tikwa. Er nimmt Sie mit auf eine musikalische Reise durch die jüdischen Feiertage.

Rabbinerin Natalia Verzhbovska lädt ein in die Sukka
Donnerstag, 05.10.2023 | 15:00 - 16:30 Uhr | 1 Termin | Entgeltfrei
in der Synagoge Beit Tikwa | Detmolder Str. 107 in Bielefeld

Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Kulturtage
Sukkot ist ein mehrtägiges jüdisches Fest, an dem für eine reiche Ernte gedankt wird. Zudem wird während Sukkot die Sukka, eine Laubhütte, errichtet, durch die an den Auszug der Israeliten aus Ägypten gedacht wird.
Rabbinerin Natalia Verzhbovska freut sich auf Ihren Besuch in der Sukka und den Austausch mit Ihnen. Sie beantwortet auch gerne Ihre Fragen.

"Der Rabbiner ohne Schuh" - Barbara Bisicky-Ehrlich liest aus ihrem neuesten Buch
Sonntag, 08.10.2023 | 17:00 - 18:30 Uhr | 1 Termin | Entgeltfrei
in der Volkshochschule Bielefeld | 1330E8, Mitte, Ravensberger Park 1 | Historischer Saal

Gefördert durch den Zentralrat der Juden
Die Frankfurter Autorin Barbara Bisicky-Ehrlich begeistert mit ihren charmanten Anekdoten aus der jüdischen Welt. In ihrem Buch "Der Rabbiner ohne Schuh. Kuriositäten aus meinem fast koscheren Leben" beschreibt sie mit leichter Hand und dennoch nachdenklich und selbstironisch augenzwinkernde Geschichten aus dem jüdischen Leben. Die Autorin zeigt dabei, dass es "den jüdischen Alltag" nicht gibt und macht auf unterhaltsamer Weise auf die Pluralität des Judentums in Deutschland aufmerksam.